Warum Wandern deinem Körper gut tut?

Auch wir hätten es kaum gedacht: Wandern ist neben „ins Fitnessstudio gehen“ die beliebteste sportliche Freizeitbeschäftigung in Deutschland. 
Mit stetigem Anstieg von 2016 bis 2018 landet Wandern mit 9,9 Prozent nur knapp hinter der Fitnessbranche mit 10,7 Prozent . 
Diesen Erfolg feiern wir mit einem Blogbeitrag zum Thema Gesundheitswandern:

In unserer modernen Welt haben wir in vielen Berufen und Alltagssituation unsere körperliche Veranlagung zum Gehen schon fast verlernt. Oft sitzen wir im Büro nur vor einem Bildschirm oder verrichten nur kleine Botengänge. Laut meinem Schrittzähler schaffe ich es an einem achtstündigen Büroalltag gerade mal auf etwas mehr als 1000 Schritte. Nach der Autofahrt nach Hause koche ich mir etwas zu Essen und setze mich dann nur allzu oft vor den PC zum Spielen oder auf die Couch zum Fernsehschauen.

Der Alltag unserer Vorfahren war da ganz anders. Zum Jagen legte man etliche Kilometer zu Fuß zurück und zum Sammeln von Früchten oder Kräutern ging man durch das unterschiedlichste Terrain. Der menschliche Körper ist zum Laufen geboren, daher ist es schade, dass wir dem so selten nachgehen.

Wandern hält den Körper fit und gesund

Schon alleine das Wandern von kurzen Strecken hat deutliche Auswirkungen auf die Blutdruck- und Herzfrequenzwerte, wie eine Studie der Universität Halle-Wittenberg herausfand. Die Forscher untersuchten zwei Gruppen gleichen Alters. Gruppe A ging zweimal pro Woche mit einem Wanderführer auf eine kurze Wanderung von 3-6 km Länge und die Gruppe B lebte ihren Alltag wie zuvor auch ohne große Sportaktivitäten. Aufgrund der tollen Forschungsergebnisse entwickelte der Deutsche Wanderverband gemeinsam mit Physiotherapeuten das Konzept Gesundheitswandern, welches die normalen Wanderungen mit ein paar Pausen für Dehnübungen kombiniert.

Zertifizierte Wanderführer können sich nun auch über den Verband zum Gesundheitswanderführer ausbilden lassen.

Neben den messbaren Vorteilen für den Organismus hat Wandern noch ganz andere Vorteile:

  • Beim Wandern verbrennt der Körper bis zu 600 Kalorien pro Stunde (je nach Tempo & Gelände unterschiedlich). Wer also kein Freund vom Joggen ist, für den ist vielleicht das Wandern der passende Sport. Eine Wanderung von ca. 3 Stunden ist für die Fettverbrennung ähnlich wirkungsvoll wie joggen. Aber auch beim Wandern sollte man darauf achten dem Körper genug Flüssigkeit zuzuführen. Hier sollten es natürlich keine zuckerhaltigen Getränke sein, sondern einfach stilles Wasser.
    Wandern ist daher auch für Menschen mit Übergewicht neben dem Schwimmen die ideale sportliche Betätigung, da es sich in der Intensität einfach steuern lässt und im flachen Gelände auch keine Probleme mit den Gelenken macht.
    Bei übermäßig starkem Übergewicht (Adipositas) raten wir dazu bevor man mit dem Wandersport beginnt einen Arzt zu konsultieren.
  •  Für viele psychische Erkrankungen ist Stress einer den ausgehenden Faktoren. Um Stress zu reduzieren kann man sicherlich auch meditieren, Yoga betreiben oder eine Auszeit nehmen. Beim Wandern kommt der Kreislauf in Schwung und es gibt in erster Linie kein wirkliches Ziel. Zur Ruhe findet der Geist hier über die körperliche Betätigung und die unterschiedliche Landschaft und Natur, in welcher man sich bewegt. Die Blicke in die Weite, die frische Luft, die man atmet, lässt den Betroffenen neue Energie tanken und Gedanken und Sorgen zumindest für den Moment vergessen. Daher wird das Wandern auch als Therapie für Menschen mit Depression, Burn-Out oder ähnlichen Erkrankungen eingesetzt.
  • Beim Wandern begeben wir uns auf die Spur unserer Vorfahren. Wir gehen durch die Natur und finden oftmals in unmittelbarer Nähe zu unserem Zuhause neue Orte und Plätze, in die wir uns verlieben. Bei geführten Wandertouren finden sich leicht Freundschaften, denn hier ist der Grundstein im gemeinsamen Interesse am Wandern bereits gelegt. Wer also in einer neuen Stadt schwer Anschluss findet, dem empfehlen wir an einer der geführten Wanderungen vom nächstgelegenen Wanderverein teilzunehmen.

Wie ich zum Wandern gekommen bin

Ich erinnere mich noch an die paar Male, an denen ich mit meinen Eltern in den Alpen Urlaub machte. An den Wanderungen zum Fellhorn oder Nebelhorn haben mich als Kind vor allem die großen Bergen begeistert. In der Heimat (Wenkheim im Taubertal) war ich eher ein Fan vom Radfahren und weniger von der Bewegung per pedes.

Die erste Wanderung, die ich aus eigenen Stücken heraus tat ,war der Besuch des Drachenfels in Königswinter im Jahre 2008. Anschließend habe ich selten längere Spaziergänge getätigt, bis ich irgendwann das Geocaching für mich entdeckte. Hier fing alles an. Geocaching verbindet oft kleine Wanderungen mit dem Lösen von mehr oder weniger komplizierten Rätseln und dem Zurücklegen einer bestimmten Wegstrecke. Bald darauf trat das Geocachen immer weiter in den Hintergrund und die Bewegung an der frischen Luft im Tageslicht rückte in den Mittelpunkt.
Das Siegerland, welches seit über 10 Jahren mein neues Zuhause ist, bietet viele tolle Wanderwege. Zum Beispiel den Rothaarsteig, Wanderwege im Hochsauerland wie den Sauerland-Höhenflug und auch viele kleine Runden, die vom Sauerländer Gebirgsverein angelegt worden sind. Mittlerweile bin ich nahezu jedes Wochenende auf einem der vielen Wanderwege alleine, zusammen mit Annkatrin oder vielen anderen Freunden unterwegs. 
Wandern ist für mich mehr geworden als nur ein Hobby. Ich freue mich darüber Menschen von der tollen Natur zu begeistern, zurück zu den Ursprüngen unserer Menschheit zu führen und ihnen die ein oder andere Heil- oder Würzpflanze am Wegesrand zu zeigen.
Wandern bedeutet für mich auch gleichzeitig eine Einstellung zum bewussten ökologischen Umgang mit der Natur sowie einen respektvollen Umgang mit den Tieren und Pflanzen. 

Quellen:
  • https://de.statista.com/
  • https://www.welt.de/gesundheit/article106234289/Wandern-ist-viel-gesuender-als-viele-denken.html
  • https://www.netdoktor.de/fitness/wandern/

Lesedauer: 8 Minuten

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