Eine Grenzwanderung durch die Geologie und Geschichte der Südeifel
Dass die Eifel vor Jahrmillionen tief unter dem Meeresspiegel verborgen lag, davon zeugen heute noch etliche imposante Felsen im NaturWanderPark delux. Die wohl bekannteste Felsenlandschaft dieser Wanderregion ist die Teufelsschlucht. Wir haben uns auf eine Reise durch die Südeifel begeben, um diese Naturphänomene einmal aus nächster Nähe zu betrachten. Und was das Ganze mit dem Teufel zu tun hat? Wir verraten es euch!
Nachdem der Weg einige Kilometer entlang der deutsch-luxemburgischen Grenze verläuft, folgt die Wegeführung nun der K20/Ferschweilerstraße leicht bergauf bis zu einem weiteren Wanderparkplatz. Schade, dass am Seitenrand unachtsam jede Menge Müll liegen gelassen wird. Für uns ein absolutes No-Go. Am Parkplatz angekommen befindet sich auch einer der Einstiege zur sagenumwobenen Teufelsschlucht. Wir sind gespannt! Es geht die Treppen hinunter ins Tal und vorbei an großen Felsformationen, die sich links von uns auftürmen. Dann passieren wir zwei gigantisches Felsenwände, die eine schmale Gasse bilden. Vielleicht das Tor zur Unterwelt? Nach ein paar Minuten folgt die Überraschung. Vor uns macht sich ein tiefer Felsspalt auf. Mitten hindurch führen unzählige Steinstufen hinab. Ob der Teufel hier selbst Hand angelegt hat? Nein, ganz so dramatisch ist die Entstehung des Spaltes nicht verlaufen. Während der letzten Eiszeit hat sich aufgrund von Tau- und Frostperioden ein gigantischer Felsblock gelöst, sodass ein 28 Meter tiefer Felsspalt entstanden ist, den man heute durchwandern kann: die Teufelsschlucht. Alleine bleibt man inmitten dieses Naturphänomens nicht lange, denn von allen Seiten strömen Wanderer zur Schlucht oder kommen die Stufen hinauf. Wir legen eine kurze Pause ein und warten, bis sich der Besucherstrom etwas entspannt hat. Anschließend begeben auch wir uns hinunter und staunen nicht schlecht, welche gigantischen Felsen links und rechts von uns emporragen. Die schmalen Wege führen zum Teil durch kleine, von der Natur geformten Tunnel und geben später den Blick auf eine riesigen Felswände frei.
Nachdem wir die Felsenlandschaft und den Wald hinter uns gelassen haben, geht es neben Maisfeldern und verlockenden Obstbäumen weiter. An einer schönen Aussichtsbank schweift unser Blick über die Gemeinde Ernzen und wir gönnen uns eine letzte Pause vor der Zielgeraden. Wir folgen dem Feldweg oberhalb des Eifeldorfes bis zum Grenzwald zwischen Luxemburg und Deutschland. Hier erwartet uns wieder eine urzeitliche Naturlandschaft, genannt Schweineställe. Gut zu erkennen ist diese Stelle an zwei schweinischen Steinskulpturen. Wenige Meter weiter weckt die in einen Felsen gemeißelte Inschrift “Artioni Biber” unsere Aufmerksamkeit. Auf einer Infotafel erfahren wir, dass Artio der Name einer keltischen Jagdgöttin ist. Wann und warum einst die Inschrift in den Felsen gemeißelt wurden, kann nicht zu hundert Prozent geklärt werden. Nach dieser kleinen Entdeckung wandern wir noch ein Stück durch die Felsenlandschaft bis unser Ausgangspunkt, der Wanderparkplatz am Gutenbach, erreicht ist.
Da wir im Herbst unterwegs waren ist es noch bis zum späten Abend hell, sodass wir einen Abstecher im Naturparkzentrum Teufelsschlucht in Ernzen einlegen. Dieses befindet sich nur wenige Minuten Autofahrt von dem Wanderparkplatz und ist neben dem Dinosaurierpark gelegen. Das Zentrum beheimatet nicht nur eine sehr liebevoll eingerichtete Naturausstellung, sondern auch ein kleines kostenfreies Museum mit regionalen Funden aus der Eisen- und Römerzeit (hier hätte ich mich stundenlang aufhalten können). Erschöpfte Wanderer können sich im Café mit leckeren Kuchen und einer frisch gebrühten Tasse Kaffee stärken oder ein kleines Souvenir im Shop erwerben. Anschließend fahren wir noch weiter bis ins luxemburgische Echternach, welches wir schon von den Aussichtsplattformen bestaunen und hören konnten. Nach wenigen Minuten sind wir angekommen und parken direkt an der Sauer. Ein Besuch der Innenstadt sowie des Doms lohnen sich allemal, denn im Gewölbekeller sind alte Wandmalereien erhalten als auch der Sarkophag des heiligen Willibrord.
Ferschweilerstraße 50
54668 Ernzen
Eintrittspreise
Kinder (4-12 Jahre): 9,50 €
Erwachsene (ab 13 Jahren): 12,50 €
Öffnungszeiten
März bis November:
täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet
Ferschweilerstraße 50
54668 Ernzen
GPS-Koordinaten:
Besucherzentrum: N 49° 50.8217‘ E 6° 26.1164‘
Teufelsschlucht: N 49° 50.7232‘ E 6° 26.4195‘
Öffnungszeiten:
täglich von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet