Nationalpark Eifel Kloster Abtei Maria Wald Rursee Wildnis Trail

Wildnis-Trail Etappe 3​

Auf Entdeckungstour durch den Nationalpark Eifel

Der Wildnis-Trail verläuft auf insgesamt 85 km quer durch den Nationalpark Eifel und überwindet dabei ca. 2000 Höhenmeter bergauf und etwas mehr bergab. Wir haben uns für die dritte Etappe entschieden, die von Gemünd bis nach Heimbach führt. Was wir alles auf den knapp 23 Kilometern unserer Tour erlebt haben, erfahrt ihr im folgenden Wanderbericht.

Von Gemünd aus in den Nationalpark

Start unserer Wanderung ist am Nationalpark-Tor in Gemünd. Nicht zu übersehen an einem großen Holzschild, welches das Wildkatzensymbol zeigt und den Anfang der Etappe markiert. Leider ist das Nationalpark-Tor den Fluten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli zum Opfer gefallen, welche die wunderbare Ausstellung zur heimischen Flora und Fauna sowie zur Geschichte der Waldnutzung in der Eifel zerstört hat. In der neuen Tourist-Information in der Dreiborner Str. 59 könnt ihr euch über den Nationalpark sowie viele spannende Events und Sehenswürdigkeiten in der Region informieren. Vom Tor geht es zunächst über die Urft und links oberhalb am Rosenbad vorbei. Leicht bergauf geht es weiter bis zur Jugendherberge. Danach folgen wir der Urft in Richtung Urftstaumauer ca. 2 km.

Entlang der Urft und durch Fichtenwälder

Anstatt weiter an der Urft langzuwandern folgen wir der Abzweigung nach rechts, vorbei an der Ruine eines alten Fischerhauses. Ab hier hat der Name Wildnis-Trail seinen Namen wirklich verdient. Denn auf schmalen Pfaden, die von Heide und Himbeersträuchern umsäumt sind, geht es erstmal 3 Kilometer bergauf. Oben am Berg angekommen müssen wir durch ein Gatter und schon befinden wir uns im 200-Seelen-Dorf Wolfgarten. Eine liebevoll dekorierte Picknick-Bank bei der Bushaltestelle Pützbenden lädt zu einem Frühstück ein. Passt ganz gut, denn es ist ja schon halb 10. Es gibt erstmal Knoppers! Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter durchs Dorf. Wir passieren die einladende Kermeterschänke und überqueren die L249. Nur wenige Meter nach der Straße entdecken wir einen zum Teil absterbenden Fichtenbestand, der wohl dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen ist. Am Boden liegt auch der Beweis: Borken mit den charakteristischen Brutgängen des Käfers zeugen von seinem Dasein. Aber auf einem Schild erfahren wir dann den wahren Grund für die gefällten Fichten. Im Rahmen der preußischen Forstverwaltung wurden sie im 19. Jahrhundert großflächig gepflanzt und sind somit keine heimische Baumart in der Nordeifel. Nun werden hier wieder vermehrt Rotbuchen gepflanzt, um die einst natürlichen Laubwälder wieder entstehen zu lassen. Toll, dass über solche Maßnahmen aufgeklärt wird. Die nächsten Kilometer wandern wir auf breiten Forstwegen abwechselnd bergauf und bergab durch Buchenwälder, deren Baumkronen schützend den Wanderweg überdachen. Einfach mal stehenbleiben, die Augen schließen und dem Gezwitscher der Vögel und dem Rauschen des Windes lauschen. Herrlich!

Eifeler Erbsensuppe vom Kloster Mariawald

Nach etwa einer Stunde lichtet sich der Wald und macht den Blick frei auf die Kirchturmspitze der Abtei Mariawald. Das ehemalige Trappistenkloster war bis vor einiger Zeit noch von Mönchen bewohnt. Über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist das Kloster für seine leckere Erbsensuppe. Auch wenn ich diese schon von Kindesbeinen an immer gegessen habe und es sie fast jedes Jahr an Heilig Abend gab, können wir dieser Versuchung natürlich nicht widerstehen und gönnen uns dazu ein schmackhaftes Trappistenbier aus Belgien. Aber nicht nur kulinarisch kann Mariawald punkten: Die Kirche steht allen für das Gebet und als Ort der Besinnung offen. Außerdem lädt die Buch- und Kunsthandlung zum Verweilen ein. Ebenfalls zu empfehlen ist der Klosterladen, welcher regionale Produkte – zum Teil aus eigener Herstellung – verkauft. Wer mehr über den Nationalpark Eifel erfahren will, dem legen wir die Rangertouren, welche  jeden Mittwoch um 14 Uhr vom Parkplatz des Klosters aus starten, sehr ans Herz. Während diesen dreistündigen kostenlosen Führungen geben euch die Ranger u.a. einen Einblick in die einstige Waldnutzung und viele verschiedene Baumarten.

Kriegsgräber und Fernblicke bis zum Rursee

Nach unserer Mittagspause überqueren wir den Parkplatz und begeben uns wieder auf den Wildnis-Trail. Von Abtei Mariawald ist es dann nicht mehr weit bis ins Tal gelegene Heimbach. Um dort hinzukommen, führt der Weg zunächst bergauf und am Kriegerdenkmal vorbei. Belohnt werden wir mit einer tollen Aussicht auf den Rursee. Bei guten Bedingungen, kann man von hier sogar bis nach Köln schauen! Dann geht es den Berg teils steil hinab. Hier wird der breite Forstweg wieder zu einem schmalen Trail der sich den Berg hinunter schlängelt. An einer Infotafel machen wir kurz Halt. Das Klopfen eines Spechtes weckt unsere Aufmerksamkeit. Und tatsächlich! Wir entdecken den Buntspecht beim Trommeln an einem Baum. Ein tolles Schauspiel! Für uns geht es aber weiter und zwar wieder bergab auf Schieferpfaden, bis wir in Heimbach angekommen sind. 

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Burg Hengebach und Nationalpark-Tor Heimbach

Direkt neben der Rur folgen wir dem Weg durch den Kurpark und legen einen Zwischenstopp bei der Burg Hengebach ein, die heute die internationale Kunstakademie Heimbach beheimatet. Kostenlos und fast vollständig barrierefrei kann man diese tolle Sandsteinburg aus dem 11. Jahrhundert besichtigen. Auf den Burgturm führen jedoch nur schmale Treppen. Oben angekommen, genießen wir den herrlichen Eifel-Blick über die Stadt. Nach der Burgbesichtigung laufen wir weiter durch die Innenstadt bis zum Nationalpark-Tor, welches das Ende der dritten und den Anfang der vierten Etappe markiert. Ein lustiges Hörspiel führt den Besucher durch die Ausstellung „Waldgeheimnisse“ und zeigt die unterschiedlichen Lebensgemeinschaften im Wald auf. Auch die Geschichte der Stadt Heimbach wird veranschaulicht. Hättest du zum Beispiel gedacht, dass vor einigen hunderttausend Jahren das Waldnashorn hier durch die Wälder streifte? Solche und viele weitere spannende Geschichten gibt es in der Ausstellung zu erleben. Direkt neben dem Nationalpark-Tor liegt der Bahnhof. Von hier aus kann man wieder mit dem Bus zurück nach Gemünd oder mit der Bahn nach Düren weiterreisen. Wer noch etwas Zeit hat, sollte sich eine Fahrt mit der schnuckeligen Rursee-Bahn nicht entgehen lassen, die zur Schiffsanlegestelle in Schwammenauel fährt. 

UNSER FAZIT

Wir waren begeistert von der Landschaft und den unterschiedlichen Facetten des Nationalparks. Darüber hinaus verläuft der Trail an sehr beliebten touristischen Sehenswürdigkeiten der Nordeifel entlang. Einen Besuch wert sind die Abtei Mariawald, die sich als idealer Ort für eine Mittagspause anbietet, und das Nationalpark-Tor in Heimbach. Allerdings verläuft die Etappe meist auf breiten Forstwegen und weniger auf schmalen Pfaden, wie es der Name  vermuten lässt. 

Erlebnisfaktor
Kultur
Kulinarik
Respect Nature
Familienfreundlich
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Unser Fazit

Wir waren begeistert von der Landschaft und den unterschiedlichen Facetten des Nationalparks. Darüber hinaus verläuft der Trail an sehr beliebten touristischen Sehenswürdigkeiten der Nordeifel entlang. Einen Besuch wert sind die Nationalpark-Tore in Gemünd und Heimbach, die man gut vor bzw. nach der Wanderung besichtigen kann. Abtei Mariawald bietet sich als idealer Ort für eine Mittagspause an. 

Lesedauer: 7 Minuten

überarbeitet am 14.01.2022

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Annkatrin König
Tourist-Information in Gemünd und Heimbach

Tourist-Information und Nationalpark-Infopunkt Gemünd
Dreiborner Str. 59 | 53937 Gemünd
Tel.: (+49) 2444-2011

Tourist-Information und Nationalpark-Tor Heimbach
An der Laag 4 | 52396 Heimbach
Tel.: (+49) 2446-8057914