Imposante Felsformationen und Fernsichten über die Nordeifel
In Teil 1 der Serie zur Buntsandsteinroute Nordeifel teilen wir unsere Erfahrungen über diesen Wanderweg von Kreuzau bis nach Nideggen.
Der Startpunkt der Buntsandsteinroute am Rathaus in Kreuzau ist sehr gut mit dem Zug aus Köln oder Aachen über Düren angebunden. Vom Zielpunkt im Nationalpark Eifel bei Gemünd kommt man bequem mit dem Bus bis nach Heimbach. Von dort erreicht man Kreuzau mit der Rurtalbahn innerhalb von ca. 35 Minuten und man erhält bereits einen ersten Eindruck davon, was den Wanderer auf den 40 Kilometern erwartet.
Wir starten vor dem Rathaus und folgen der Bahnhofsstraße Richtung Westen bis wir an der Rur auf den Wassererlebnispfad treffen. Wer noch Wanderproviant benötigt, sollte diesen auf der Bahnhofsstraße kaufen, denn die nächste Möglichkeit besteht erst im 11km entfernten Nideggen. Der Wassererlebnispfad führt auf Schotterpfaden und Radwegen an Hinterhöfen und den ortsansässigen Industriegebäuden vorbei. Die Gastronomie des Monte Mare Kreuzau ist direkt vom Wanderweg erreichbar und die Speisekarte wäre zu verlockend für einen Frühstücksstopp gewesen, hätten wir nicht selbst unseren Proviant dabei. Der RurUfer-Radweg ist sehr beliebt, daher ist man bei gutem Wetter auf den ersten 4 Kilometern selten alleine unterwegs. Immer wieder begleitet uns das Rauschen von Staustufen der Rur, welche das Höhengefälle ausgleichen und den Fluss damit für den Kanusport befahrbar machen. Eine geschwungene Ruhebank mit Blick auf eine dieser Wehrstufen nutzen wir zur ersten Frühstückspause. Das Wasser spiegelt die Sonnenstrahlen wider und man hört die Vögel zwitschern – ein schöner Platz zum Verweilen. Der Weg führt uns weiter vorbei am Heckers Weiher über die Doppelbogenbrücke auf die andere Seite des Flusses und eröffnet uns den Blick auf das Dorf Winden. Wir bewegen uns hier übrigens im Naturpark Hohes Venn-Eifel und noch nicht im Nationalpark. Vor der Brücke findet man einen größeren Rastplatz mit Schutzhütten. Ein idealer erster Stopp, wenn man mit einer größeren Gruppe unterwegs ist.
Nach 4 Kilometern überqueren wir die 1949 erbaute Brücke bei Üdingen und steigen nun unsere ersten Höhenmeter an. Die ersten Sandsteinhäuser deuten an, was bald folgen wird. Rund 100 Höhenmeter geht es gleichmäßig bergauf und wir erhalten einen schönen Blick auf den Ort Leversbach.
Der Untergrund wird nun abwechslungsreicher und führt mal über alte Wirtschaftsstraßen, mal über Feldwege und dann wieder über Pfade vorbei an Feldern und kleineren Waldstücken bis wir das Naturschutzgebiet Buntsandstein erreichen. Linker Hand erspäht man durch die Vegetation immer wieder große Felsen. Es sieht hier ein bisschen aus wie im Nagelfluhgebirge. Nach dem ersten Anstieg können wir hier wieder durchatmen. Es geht relativ flach auf einem Forstweg weiter entlang des Panoramawegs. An der Gerda Rössler-Hütte angekommen genießen wir den Blick auf Obermaubach und Untermaubach sowie den dort gelegenen Stausee. Hier wollen wir nochmal herkommen und dort eine Runde mit dem Tretboot drehen. Der Landschafts-Entdeckungspfad Maubacher Rurtal führt hier ebenfalls entlang und informiert uns immer wieder über die Flora und Fauna sowie die geologische Besonderheit in diesem Naturschutzgebiet. Schön, dass wir zur Heideblüte hier unterwegs sind, so können wir uns auf den kargen Hängen über die tollen Farben der Besenheide (Calluna vulgaris) erfreuen und sind dann mehr als überrascht plötzlich eine Kapelle auf diesem Bergkamm zu finden. Auf 260 m über Meeresniveau findet sich der Eifelblick Waldkapelle wieder. Von 1994-1996 hat die Arbeitsgemeinschaft Obermaubach an diesem besonderen Ort einendiesen Besinnungsort errichtet erreichtet. Direkt daneben findet sich noch ein Gedenkstein für die Gräfin Alveradis von Molbach, welche im 12.-13. Jahrhundert im Maubacher Tal ansässig war und den Maubachern in gutem Gedächtnis blieb.
Gräfin Alveradis ist ca. 1155 geboren und im Castrum Molbach, einer ehemaligen Wasserburg in Obermaubach, aufgewachsen. Sie war die einzige Tochter des Grafen Albert von Molbach-Nörvenich und seiner Frau Adelheid, welche dem Geschlecht der Grafen von Vianden in Luxemburg angehörte. Im Jahre 1176 kam es zur Heirat mit dem Graf Wilhelm II. von Jülich. Ihr Mann ging später in die Geschichte als der „Starke Helmes“ ein und wurde aufgrund seiner Größe und Stärke auch als Sinnbild für das niederrheinische Ritterbild. Bis heute spricht man dort in der Mundart von einem „Sterk Helmes“ und meint damit einen besonders starken und mutigen Krieger. Der Graf Wilhelm baute nach dem Tod vom Grafen Albert die Burg Nideggen und zog dort mit seiner Frau Alveradis um das Jahr 1177 ein. Durch den Mönch Cäsarius von Heisterberg wird uns vom ruchlosen Leben des Grafen Wilhelm erzählt, welcher auch vor Alveradis nicht Halt machte. So beschreibt die Legende folgende Begebenheit: Eines Tages ließ Wilhelm seine Frau Alveradis mit Honig bestreichen, in einen eisernen Käfig sperren und an der Außenfassade des Wohnturmes aufhängen, um sie der Peinigung durch Wespen und Bienen preiszugeben. Dann ritt er nach Köln um seiner Lust zu frönen. Als die Frauen der umliegenden Ortschaften von dieser Schandtat erfuhren, marschierten sie zur Burg Nideggen und befreiten die Gräfin aus ihrer mißlichen Lage. Graf Wilhelm erkrankte und starb nach seiner Rückkehr auf Burg Nideggen im Jahre 1207. Als Dank für die Befreiung schenkte Alveradis den Bewohnern der umliegenden Orte auf ewige Zeiten die Nutzung des Waldes Mausauel. Tatsache ist – das bestätigen uns die vorliegenden Urkunden – daß die Stadt Nideggen mit dem Stadtteil Obermaubach/Schlagstein und die Herrschaft Drove mit den Orten Boich, Üdingen, Leversbach und Rath während vieler Jahrhunderte das kostenlose Nutzungsrecht am Walde Mausauel hatten. Die Gräfin Adelheid und Alveradis sind die Stifter bzw. Mitbegründer der Nonnenklöster in Niederprüm (wo auch Gräfin Adelheid ihre letzte Ruhestätte fand) in Ellen und Bürvenich, die sie mit Gütern und weiteren Einkünften reich ausstatteten. Weitere großzügige Stiftungen erhielten das Nonnenkloster Füssenich, die Kirche in Grefrath sowie die Abteien Knechtsteden, Altenberg und Heisterbach.
Von Nideggen geht es auf der Etappe 2 der Buntsandsteinroute weiter bis nach Heimbach.
Auf ca. 45 Kilometern ist die Route vollgepackt mit allem, was das Wanderherz begeistert. Von alten Burgen, imposanten Felsformationen, einzigartiger Flora und Fauna im Nationalpark sowie Flüssen und Seelandschaften. Der Weg führt immer wieder durch Täler mit romantischen Fachwerkdörfern wie Abenden oder Hausen und Heimbach, an anderer Stelle wieder über die Höhen der Gebirgszüge der Nordeifel und eröffnet traumhafte Aussichten. Bänke zum Ausruhen und Restaurants laden zum kulinarischen Boxenstopp ein. Eine wahrlich facettenreiche Wanderung!
Auf ca. 45 Kilometern ist die Route vollgepackt mit allem, was das Wanderherz begeistert. Von alten Burgen, imposanten Felsformationen, einzigartiger Flora und Fauna im Nationalpark und Fluss und Seelandschaften. Der Weg führt immer wieder durch Täler mit romantischen Fachwerkdörfern wie Abenden oder Hausen und Heimbach, an anderer Stelle wieder über die Höhen der Gebirgszüge der Nordeifel und eröffnet traumhafte Aussichten. Bänke zum Ausruhen und Restaurants laden zum kulinarischen Boxenstopp ein. Eine wahrlich facettenreiche Wanderung!
Lesedauer: 7 Minuten
Rureifel - Tourismus e.V. - Heimbach
An der Laag 4 | 52396 Heimbach
Tel.: (+49) 2446-8057914
Rursee-Touristik GmbH
Seeufer 3 | 52152 Simmerath-Rurberg
Tel.: (+49) 24273-93770
Unser Übernachtungstipp für den kleinen Geldbeutel und Outdoorfan.
Je Nacht und Person
nur 8,- Euro (inkl. Zelt/Wohnwagen)
Hausener Strasse 8 | 52396 Heimbach – Hausen
Mobil: +49 (0) 172 / 29 45 45 0
Web: campingplatz-felsenblick.de
Quellen:
– www.obermaubach.com