Die Buntsandsteinroute ist ein Partnerweg des Eifelsteigs und startet am nördlichsten Rand der Eifel in Kreuzau und führt bis mitten ins Herz vom Nationalpark Eifel zum sogenannten Wilden Kermeter und der Urftstaumauer bei Gemünd.
Auf insgesamt 40 Kilometern überwindet man auf dieser Streckenwanderung 1562 m bergauf und 1455 m bergab. Die Wanderung kann bequem in 2 oder 3 Etappen aufgeteilt werden, denn Unterkünfte bzw. Campingplätze sind in den Ortschaften am Weg gut verteilt. Wir haben uns der Herausforderung gestellt und sind die 40 Kilometer an einem Tag gelaufen.
Im Teil 1 der Serie zur Buntsandsteinroute Nordeifel teilen wir unsere Erfahrungen über diesen Wanderweg von Kreuzau bis nach Nideggen.
Der Startpunkt am Rathaus in Kreuzau ist sehr gut mit dem Zug aus Köln oder Aachen über Düren angebunden. Vom Zielpunkt im Nationalpark Eifel bei Gemünd kommt man bequem mit dem Bus bis nach Heimbach. Von dort erreicht man Kreuzau mit der Rurtalbahn innerhalb von ca. 35 Minuten und man erhält bereits einen ersten Eindruck davon, was den Wanderer auf den 40 Kilometern erwartet.
Wir starten vor dem Rathaus und folgen der Bahnhofsstraße Richtung Westen bis wir an der Rur auf den Wassererlebnispfad treffen. Wer noch Wanderproviant benötigt, sollte diesen auf der Bahnhofsstraße kaufen, denn die nächste Möglichkeit besteht erst im 11km entfernten Nideggen. Der Wassererlebnispfad führt auf Schotterpfaden und Radwegen an Hinterhöfen und den ortsansässigen Industriegebäuden vorbei. Die Gastronomie des Monte Mare Kreuzau ist direkt vom Wanderweg erreichbar und die Speisekarte wäre zu verlockend für einen Frühstücksstopp gewesen, hätten wir nicht selbst unseren Proviant dabei. Der RurUfer-Radweg ist sehr beliebt, daher ist man bei gutem Wetter auf den ersten 4 Kilometern selten alleine unterwegs. Immer wieder begleitet uns das Rauschen von Staustufen der Rur, welche das Höhengefälle ausgleichen und den Fluss damit für den Kanusport befahrbar machen. Eine geschwungene Ruhebank mit Blick auf eine dieser Wehrstufen nutzen wir zur ersten Frühstückspause. Das Wasser spiegelt die Sonnenstrahlen wider und man hört die Vögel zwitschern – ein schöner Platz zum Verweilen. Der Weg führt uns weiter vorbei am Heckers Weiher über die Doppelbogenbrücke auf die andere Seite des Flusses und eröffnet uns den Blick auf das Dorf Winden. Wir bewegen uns hier übrigens im Naturpark Hohes Venn-Eifel und noch nicht im Nationalpark. Vor der Brücke findet man einen größeren Rastplatz mit Schutzhütten. Ein idealer erster Stopp, wenn man mit einer größeren Gruppe unterwegs ist.
Nach 4 Kilometern überqueren wir die 1949 erbaute Brücke bei Üdingen und steigen nun unsere ersten Höhenmeter an. Die ersten Sandsteinhäuser deuten an, was bald folgen wird. Rund 100 Höhenmeter geht es gleichmäßig bergauf und wir erhalten einen schönen Blick auf den Ort Leversbach.
Gräfin Alveradis ist ca. 1155 geboren und im Castrum Molbach, einer ehemaligen Wasserburg in Obermaubach, aufgewachsen. Sie war die einzige Tochter des Grafen Albert von Molbach-Nörvenich und seiner Frau Adelheid, welche dem Geschlecht der Grafen von Vianden in Luxemburg angehörte. Im Jahre 1176 kam es zur Heirat mit dem Graf Wilhelm II. von Jülich. Ihr Mann ging später in die Geschichte als der „Starke Helmes“ ein und wurde aufgrund seiner Größe und Stärke auch als Sinnbild für das niederrheinische Ritterbild. Bis heute spricht man dort in der Mundart von einem „Sterk Helmes“ und meint damit einen besonders starken und mutigen Krieger.
Der Graf Wilhelm baute nach dem Tod vom Grafen Albert die Burg Nideggen und zog dort mit seiner Frau Alveradis um das Jahr 1177 ein.
Durch den Mönch Cäsarius von Heisterberg wird uns vom ruchlosen Leben des Grafen Wilhelm erzählt, welcher auch vor Alveradis nicht Halt machte. So beschreibt die Legende folgende Begebenheit:
Eines Tages ließ Wilhelm seine Frau Alveradis mit Honig bestreichen, in einen eisernen Käfig sperren und an der Außenfassade des Wohnturmes aufhängen, um sie der Peinigung durch Wespen und Bienen preiszugeben. Dann ritt er nach Köln um seiner Lust zu frönen.
Als die Frauen der umliegenden Ortschaften von dieser Schandtat erfuhren, marschierten sie zur Burg Nideggen und befreiten die Gräfin aus ihrer mißlichen Lage.
Graf Wilhelm erkrankte und starb nach seiner Rückkehr auf Burg Nideggen im Jahre 1207.
Als Dank für die Befreiung schenkte Alveradis den Bewohnern der umliegenden Orte auf ewige Zeiten die Nutzung des Waldes Mausauel. Tatsache ist – das bestätigen uns die vorliegenden Urkunden – daß die Stadt Nideggen mit dem Stadtteil Obermaubach/Schlagstein und die Herrschaft Drove mit den Orten Boich, Üdingen, Leversbach und Rath während vieler Jahrhunderte das kostenlose Nutzungsrecht am Walde Mausauel hatten.
Die Gräfin Adelheid und Alveradis sind die Stifter bzw. Mitbegründer der Nonnenklöster in Niederprüm (wo auch Gräfin Adelheid ihre letzte Ruhestätte fand) in Ellen und Bürvenich, die sie mit Gütern und weiteren Einkünften reich ausstatteten. Weitere großzügige Stiftungen erhielten das Nonnenkloster Füssenich, die Kirche in Grefrath sowie die Abteien Knechtsteden, Altenberg und Heisterbach.
Von der Waldkapelle geht es ein paar Meter bergab bis wir den ersten schweren Anstieg erreichen. Auf nur 300m steigen wir nun weitere 100 Höhenmeter bergauf, bis wir den mit Heiden bewachsenen Eugenienstein erreichen. Mittlerweile haben wir fast Mittag, also Zeit für eine ausgedehnte Pause mit einem atemberaubenden Blick auf den Nationalpark Eifel und die Rurschleife bei Nideggen-Zerkall. Duftende Wälder und mit Farn bewachsene Waldböden säumen die Pfade durch das Naturschutzgebiet. Nun macht die Wegeführung seinem Namen alle Ehre. Nachdem wir den Aussichtspunkt Kickley passieren, folgt ein Sandsteinfelsen dem nächsten. Immer wieder eröffnen sich neue Blicke auf das Tal der Rur und an fast jedem Felsen findet sich eine Bank zum Ausruhen und Entspannen wieder. Die Felsen haben Namen wie „Glatte Wand“, die „Waldgesellen“ oder auch das „Riesentor“ und stehen wie riesengroße, imposante Felsskulpturen mitten im bewaldeten Gebirgszug. Vom Vinadifelsen blickt man auf die Stadt Nideggen und die gleichnamige Burg, welche schon seit dem 11. Jahrhundert auf dem Felssporn über dem mittleren Rurtal trohnt. Von hier lässt sich auch gut der weitere Verlauf der Buntsandsteinroute ablesen. Nun sind es nur noch wenige Meter über den Unraspfad über den ausgetrockneten Nidegger Bach bis zum Wohnmobilstellplatz Danzley.
Von Nideggen geht es auf der Etappe 2 der Buntsandsteinroute weiter bis nach Heimbach.
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Auf 40 Kilometern ist die Route vollgepackt mit allem, was das Wanderherz begeistert. Von alten Burgen, imposanten Felsformationen, einzigartiger Flora und Fauna im Nationalpark und Fluss und Seelandschaften. Der Weg führt immer wieder durch Täler mit romantischen Fachwerkdörfern wie Abenden oder Hausen und Heimbach, an anderer Stelle wieder über die Höhen der Gebirgszüge der Nordeifel und eröffnet traumhafte Aussichten. Bänke zum Ausruhen und Restaurants laden zum kulinarischen Boxenstopp ein. Eine wahrlich facettenreiche Wanderung!
Lesedauer: 10 Minuten
Quellen:
– www.obermaubach.com
Auf 40 Kilometern ist die Route vollgepackt mit allem, was das Wanderherz begeistert. Von alten Burgen, imposanten Felsformationen, einzigartiger Flora und Fauna im Nationalpark und Fluss und Seelandschaften. Der Weg führt immer wieder durch Täler mit romantischen Fachwerkdörfern wie Abenden oder Hausen und Heimbach, an anderer Stelle wieder über die Höhen der Gebirgszüge der Nordeifel und eröffnet traumhafte Aussichten. Bänke zum Ausruhen und Restaurants laden zum kulinarischen Boxenstopp ein. Eine wahrlich facettenreiche Wanderung!
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