Mittelalterliche Burgen und romantisches Fachwerk im Nationalpark Eifel
Teil 1 noch nicht gelesen? Hier geht es zu unserem Wandererlebnis von Kreuzau bis nach Nideggen: Buntsandsteinroute Nordeifel – Etappe 1. Teil 2 der Buntsandsteinroute führt uns von Nideggen weiter über die romantischen Fachwerkdörfer Abenden und Hausen bis in die kleinste Stadt Nordrhein-Westfalens.
Am Ende von Etappe 1 der Buntsandsteinroute überquerten wir über den Unraspfad den ausgetrockneten Nidegger Bach und die Straße unterhalb der Altstadt von Nideggen. Am Wohnmobilstellplatz befinden sich einige Informationstafeln über die Geschichte der mittelalterlichen Stadt, ihre Wanderwege und die vielen Freizeitangebote, welche es hier zu entdecken gibt. Von wegen, in der Eifel gäbe es nur Kühe und Bauernhöfe. Hier lockt zum Beispiel einer der größten Kletterareale des DAV in Nordrhein-Westfalen mit Kletterrouten in jedem Schwierigkeitsgrad. Aber dazu später mehr.
Der Weg führt nun vom Parkplatz aus weiter am Seniorenstift vorbei in die Altstadt. Hier findet jeder das Restaurant, für seinen Geschmack: Vom Steakhouse, indischen oder italienischen Lokalen über die Konditorei bis zur Eisdiele kann man in der Kleinstadt auf kurzem Wege alles für eine kulinarische Wanderung finden. Kurz vor dem Marktplatz macht die Wegeführung jedoch einen Knick und wir folgen ihr am Fuße der äußeren Burgmauern entlang durch den „Kurgarten“, der eher den Namen „Kurwald“ verdient hat. Hier verlassen wir kurz die offizielle Wegeführung für einen Abstecher, der sich lohnt.
Die Geschichte der Burg Nideggen ist auch gleichzeitig die Geschichte der Stadt. Denn im Jahre 1184 wurde die Stadt erstmalig urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit (1177-1190) erbaute der Graf von Jülich auf dem Felssporn den Bergfried. Anschließend folgten die Mauer, das Burgtor, der ehemals fast 100 Meter tiefe Brunnen und der große Palasbau.
Im Mittelalter galt die Burg aufgrund ihrer guten strategischen Lage im Grenzgebiet zwischen Köln und Monschau und der geographischen Lage auf dem Felssporn des Buntsandsteingebirgszugs als uneinnehmbare Festung. Beindruckend ist, dass diese kleine Stadt ehemals den drittgrößten Palasbau des ganzen Rheinlands beherbergte. Mit einer Länge von 66 Metern und 16 Metern Breite wurde er 1347 als doppelstöckiger Rittersaal im gotischen Stile erbaut. Ihn übertraf nur noch der Aachener Kaisersaal und der Kölner Gürzenich. Der Palas war der Hauptwohntrakt der Burg. Hier fanden Feste statt, es wurde gespeist und so manches politische Geschäft abgewickelt.
Ganz uneinnehmbar war die Festung zu Nideggen dann doch nicht, denn im Jahre 1542 wurde sie im Geldrischen Erbfolgekrieg eingenommen und teilweise zerstört. Weitere Zerstörungen folgten im Laufe eines Erdbebens und im Zweiten Weltkrieg. Wer weiter in die Geschichte der Stadt und der Burg eintauchen möchte, der sollte das Burgmuseum besuchen.
Wir beenden unsere Reise ins Mittelalter und umrunden, zurück auf der Buntsandsteinroute, die Burg. Es geht nun leicht bergab mal auf etwas breiteren Forstwegen, dann wieder auf Pfaden, bis wir zum Klettergarten der Buntsandsteinfelsen „Effels“ kommen. Bei gutem Wetter kann man den mutigen Kletterern zuschauen, die sich an der sicheren Leine einen Weg auf diese imposanten Felsenriesen suchen. Insgesamt findet man im Klettergarten Nideggen über 200 Kletterrouten und kann sich nach Belieben austoben. Die Tageskarte ist für 5 Euro online oder am Nationalpark-Tor Nideggen zu erwerben.
Der Pfad kreuzt etwas später den Wengelsiefweg, einen größeren Forstweg, hier biegen wir rechts ab und gehen weiter bergab, bis wir wieder das Wasser der Rur sichten können. Ein paar Meter entlang des RurUfer-Radwegs und wir übersehen fast den Pfosten mit dem Wandersymbol, welches uns wieder in die wilde Naturlandschaft schickt. Den schmalen Pfad säumen Brombeerranken, Brennnesseln und verschiedenste Kräuter und Wildblumen. Ganz schön steil wird es jetzt, aber die kurze Verschnaufpause gönnen wir uns erst, wenn wir den Anstieg hinter uns haben. Überaus erfreut sehen wir dann endlich ein paar Häuser, ein Zeichen für das Ende des Anstiegs. Die Gemarkung heißt hier genauso wie die Straße – wir befinden uns „Im Kühlenbusch“. Der Weg führt ein kurzes Stück entlang einer asphaltierten Straße, bis wir wieder in den Wald hinein abbiegen und in einem weiten Bogen den felsigen Pfaden bis zum Ortseingang von Abenden folgen. Da wir an einem sonnigen, warmen Spätsommertag unterwegs sind, hört man schon von Weitem die Kinderstimmen aus dem Freibad.
Durch das kleine Dorf fließt der Mühlbach in breiten Wasserrinnen am Fußweg entlang. Ideal um sich etwas die Füße zu kühlen. Ein schöner Biergarten vor der Brücke über die Rur und ein weiterer danach laden mit ihrem tollen Fachwerk zur Pause ein.
Ein kühles Radler später überqueren wir einmal die Bahngleise und wandern rechter Hand parallel ca. einen Kilometer auf einem asphaltierten Weg entlang. Nach bereits 25 Kilometern auf der Uhr spürt man den harten Untergrund an der Fußsohle und wir sind froh, als die Straße in einen von Gras bewachsenen Feldweg mündet. Eine richtige Wohltat ist es unter dem Blätterdach des Waldes seine Schritte zu machen. Mitten im Wald stoßen wir auf den Wanderweg T1. Über Stock und Stein macht der Weg einen kleinen Bogen bis wir wieder an die Rur kommen. Von dieser Seite erhält man tolle Blicke über die Sandsteinfelsen bei Lübbenau. Vorbei an der Kläranlage streifen wir den Eifel-Ort Blens und lassen uns oberhalb auf einer Bank nieder. Trinkpause ist angesagt mit Blick auf die nächste rote Wand, die sich zwischen den Wäldern von Blens und Hausen erhebt.
Auf ca. 45 Kilometern ist die Route vollgepackt mit allem, was das Wanderherz begeistert. Von alten Burgen, imposanten Felsformationen, einzigartiger Flora und Fauna im Nationalpark und Fluss und Seelandschaften. Der Weg führt immer wieder durch Täler mit romantischen Fachwerkdörfern wie Abenden oder Hausen und Heimbach, an anderer Stelle wieder über die Höhen der Gebirgszüge der Nordeifel und eröffnet traumhafte Aussichten. Bänke zum Ausruhen und Restaurants laden zum kulinarischen Boxenstopp ein. Eine wahrlich facettenreiche Wanderung!
Auf ca. 45 Kilometern ist die Route vollgepackt mit allem, was das Wanderherz begeistert. Von alten Burgen, imposanten Felsformationen, einzigartiger Flora und Fauna im Nationalpark und Fluss und Seelandschaften. Der Weg führt immer wieder durch Täler mit romantischen Fachwerkdörfern wie Abenden oder Hausen und Heimbach, an anderer Stelle wieder über die Höhen der Gebirgszüge der Nordeifel und eröffnet traumhafte Aussichten. Bänke zum Ausruhen und Restaurants laden zum kulinarischen Boxenstopp ein. Eine wahrlich facettenreiche Wanderung!
Lesedauer: 10 Minuten
Unser Übernachtungstipp für den kleinen Geldbeutel und Outdoorfan.
Je Nacht und Person
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Hausener Strasse 8 | 52396 Heimbach – Hausen
Mobil: +49 (0) 172 / 29 45 45 0
Web: campingplatz-felsenblick.de
Rureifel - Tourismus e.V. - Heimbach
An der Laag 4 | 52396 Heimbach
Tel.: (+49) 2446-8057914
Nationalpark-Tor Nideggen
Im Effels 9 | 52385 Nideggen
Tel.: (+49) 2427-3301150
Quellen:
– www.obermaubach.com